Bauwagen als Wohnraum
Ein Bauwagen als Wohnraum. Die wohl deutscheste Form des Tiny House. Und im Gegensatz zu dem recht neuen Trend kleine Häuser auf Rädern zu bauen schon so ein alter Hut.
Aber gegen den Bauwagen als Wohnraum sprechen in Deutschland viele Gesetze und Regelungen, sprich, die Bauordnung:
- Mindestdeckenhöhe laut Bauordnung 2,40 m. Bauwagen kommen konstruktionsbedingt auch auf Grund der StVO auf eine Deckenhöhe von max 2,00 – 2,30 m.
- Eine Kompostertoilette, oder irgendeine Toilette die nicht an das Abwassernetz angeschlossen ist wird in der Bauordnung nicht vorgesehen.
- Die Bauwagen werden meist nicht and die Infrastruktursysteme Strom, Wasser, Abwasser angeschlossen. Stichwort “Off-the-Grid”
- Die Bauordnung verlangt eine Wärmedämmung die für Bauwagen extrem überproportioniert wäre.
- Gemäß der Bauordnung werden die Anforderungen an den Brandschutz in einem Bauwagen aus Holz nicht erfüllt.
Wie beim Container, oder komplett selbst (aus Holz) gebauten Tiny House, sind es also auch hier Regeln die ggf. für größere Wohnhäuser sinnvoll sind, die Alternatives Wohnen verhindern. Die oben genannten Regelungen verhindern damit den Einsatz eines Bauwagens als Wohnraum auf dem eigenen Grundstück. Und auch die sogenannten Wagenburgen, Bauwagenplätze mit mehreren Bauwagen und teilweise kommunenartigen Strukturen werden durch diese Regelungen verhindert. Obwohl verhindern ja in dem Sinne auch nicht richtig ist. Schon seit kurz nach dem zweiten Weltkrieg leben Menschen in Wagenburgen. Aus dieser Zeit sind auch die meisten Gesetze gegen die Wagenburgen, die aber auch immer mal wieder misachtet oder “vergessen” werden um Wagenburgen zu dulden, wenn man sie schon nicht erlaubt. Der Vorteil einer Duldung gegenüber dem Erlauben ist klar. Auch denn wenn man geduldet wird kann man diese Duldung immer wieder ohne große Gründe (neben den oben genannten) kippen. Wenn der Stadtrat also irgendwann mal wieder von zu konservativen Menschen geführt wird können diese “Schmuddelkinder” recht einfach genutzt werden um Werbung für seine konservative Politik zu machen. Alternativ ist eben das was für die meisten nicht normal ist.
Trotzdem gibt es aben immer noch diese Wagenburgen. Und auch mit der Nutzung des Bauwagens als Wohnraum auf dem eigenen Grund, weit ab von Wagenburgen, wird experimentiert. Und das beste ist, durch das Internet wird es immer leichter Informationen über Menschen zu finden die ihre eigenen Bauwagen umbauen.
Ein Beispiel ist Laura Kampf aus Köln. Sie betreibt einen Youtube Kanal in dem sie Videos hoch läd in denen Sie kleine Gerätschaften aus Holz, Metal oder ähnlichem baut. Ihr letztes Projekt, und damit mehr als interesannt für Bauwagen-als-Wohnraum-Interessierte ist eben das, der Umbau eines Bauwagens. Und da sie vom Fach ist gibt es einen Schwung voll guter Tipps zum Ausbau eines Bauwagens in ansehnliche Bilder verpackt.